Zum Inhalt springen

Spalten Meldungen

Medizinischer Dienst Bund | Aktuelle Meldung | Essen |

Keine Hinweise auf Nutzen bei der „Großen Ozon-Eigenbluttherapie“

Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors hat die IGeL „Große Ozon-Eigenbluttherapie“ zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Long-/Post-COVID mit „unklar“ bewertet. Es liegen keine Studiendaten vor, die darauf hinweisen, dass dieses Verfahren die Symptome von Long-/Post- COVID lindern kann.

Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors hat verschiedene Datenbanken nach relevanten Studien und systematischen Übersichtsarbeiten durchsucht und in sogenannten Studienregistern recherchiert, in denen Studien aufgeführt sind, die noch nicht abgeschlossen oder veröffentlicht sind. Es konnte keine abgeschlossene Studie gefunden werden, die der Frage nachgeht, ob die „Große Ozon- Eigenbluttherapie“ die Symptome von Long- und Post-COVID lindern kann. Auch laufende oder noch unveröffentlichte Studien konnten nicht ausfindig gemacht werden.

Es gibt unerwünschte Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit der „Großen Ozon- Eigenbluttherapie“ auftreten können. Diese sind jedoch selten und meist nicht schwerwiegend. Da weder geplante noch laufende Studien in Studienregistern vermerkt sind, ist auch in naher Zukunft nicht mit aussagekräftigen Daten zu rechnen, aus denen sich ein Nutzen oder Schaden ableiten ließe.

Der Begriff Ozontherapie fasst mehrere Behandlungsverfahren zusammen. Bei der Ozon- Eigenbluttherapie wird Blut aus einer Vene abgenommen, mit einem Ozon-Sauerstoffgemisch angereichert und danach wieder dem Körper zurückgeführt. Gelangt das angereicherte Eigenblut über eine Vene zurück in den Körper, spricht man in der Medizin von einer „Großen Ozon-Eigenbluttherapie“. Die Kosten pro Sitzung liegen bei ungefähr 70 Euro. In der Regel werden 6 bis 10 Sitzungen angeboten. Die Ozontherapie soll eine immunförderliche Wirkung haben und entzündlichen Prozessen entgegenwirken. Auch eine bessere Sauerstoffversorgung soll erreicht werden. Diese Wirkmechanismen sind jedoch weitestgehend Vermutungen; ausreichend wissenschaftlich untersucht und belegt sind sie nicht.

Nach einer COVID-19-Erkrankung können längerfristig anhaltende oder neue körperliche und psychische Beeinträchtigungen auftreten, die nicht anders erklärbar sind. Viele Betroffene berichten von Symptomen wie schnelle und schwerwiegende Erschöpfung (Fatigue), Kurzatmigkeit, Husten oder einer beeinträchtigten Konzentrations- und Merkfähigkeit. Halten diese oder neu auftretende Beschwerden länger als vier Wochen nach Infektion an, spricht man von Long-COVID. Bei zwölf Wochen und mehr spricht man von Post-COVID. Es existiert weder eine eindeutige Diagnostik für diese Erkrankung noch eine spezifische Behandlung. Die therapeutischen Maßnahmen sind symptomorientiert.

Zur Bewertung IGeL „Große Ozon-Eigenbluttherapie“ bei Long-/Post-COVID im IGeL-Monitor.

Zurück

Pressekontakt

Pressekontakt des MD Berlin-Brandenburg

Annekatrin Kranepuhl

Foto der Leiterin der Stabsstelle Vorstand, Gremien und Kommunikation sowie stellvertretenden Leiterin des Geschäftsbereichs Unternehmensservice, Annekatrin Kranepuhl

Leiterin der Stabsstelle
Vorstand, Gremien und Kommunikation

Medizinischer Dienst Berlin-Brandenburg
Lise-Meitner-Straße 1
10589 Berlin

Telefon: 030/202023-5040

E-Mail: kommunikation(at)md-bb.org